In dieser privaten Einzelstunde kommst du ganz in Kontakt mit Pferden. Auf unserer Finca haben wir die tolle Möglichkeit mit unseren Therapiepferden frei zu arbeiten. Reiten steht hier nicht an erster Stelle, sondern deine Beziehung zum Pferd. Je nach Alter und Anliegen gestalten wir die Stunde.

„Horsemanship“ beschreibt kurzum die Beziehung zum Pferd. Im Training vom Boden aus mit dem Pferd erlernen wir die non-verbale Sprache, lesen die Energien und sehen unsere eigene Kraft an der Reflexion des Pferdes. Durch diese Kommunikation mit dem Pferd erhalten wir nicht nur Informationen über uns Selbst, sondern können aktiv alten Ballast loslassen und über uns hinauswachsen. Das steigert unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
Story
about us
„Ein Kind wird geboren. Ein Pferd geschenkt. Ja – so war das damals. Und so tauchte ich als frisch gebackener Papa auch in die Pferdewelt ein. Angefangen habe ich als Pferdepfleger bei einer Ponyranch für Kinder. In der Ponyherde (35!!!) erkannte ich die systemischen und energetischen Hintergründe, trainierte meine innere Stärke und lernte die Sprache der Pferde. Als die Ponyranch weiterzog, zog ich in den Stall und gründete eine neue Herde. Wir gründeten einen Einstellerbetrieb, feierten Kindergeburtstage am Hof und erlebten viele Abenteuer. Ich studierte die Herdendynamik und begeisterte mich für Horsemanship. ETU, mein treuer Gefährte, wurde von mir selbst eingeritten. Ich war bei seiner Geburt, berührte ihn noch vor seiner Mutter und er lernte mir, mich selbst zu lieben. Danke dafür. Tag für Tag.“

Natural Horsemanship ist eine Reitphilosophie und -methode, die auf einem tiefen Verständnis des natürlichen Verhaltens von Pferden basiert. Der Ansatz strebt eine respektvolle, vertrauensvolle und partnerschaftliche Beziehung zwischen Mensch und Pferd an. Anders als in traditionellen Reitmethoden, die oft auf Zwang und Kontrolle setzen, fokussiert sich Natural Horsemanship auf Kommunikation, Feingefühl und das Erkennen der Bedürfnisse des Pferdes.
Ursprung und Entwicklung
Der Begriff „Natural Horsemanship“ wurde in den 1990er Jahren populär, vor allem durch Reiter und Trainer wie Monty Roberts, Pat Parelli und Clinton Anderson. Diese Trainer erkannten, dass die Beziehung zwischen Mensch und Pferd ähnlich wie zwischen zwei Individuen einer anderen Art funktioniert: Sie erfordert Empathie, Respekt und das Verständnis von Körpersprache.
Natural Horsemanship stützt sich auf die Erkenntnis, dass Pferde von Natur aus soziale Tiere sind, die in Herden leben und klare Kommunikationsformen besitzen. Die Methoden dieser Reitweise zielen darauf ab, diese natürlichen Verhaltensweisen zu respektieren und zu nutzen, um das Pferd auf eine einfühlsame Weise zu trainieren.
Grundprinzipien von Natural Horsemanship
- Körpersprache und Kommunikation: Ein zentraler Bestandteil von Natural Horsemanship ist die Verwendung von Körpersprache, um mit dem Pferd zu kommunizieren. Pferde sind Meister in der Deutung von nonverbaler Kommunikation, und die Art und Weise, wie wir uns bewegen, sprechen und unsere Körperspannung einstellen, hat direkten Einfluss auf das Verhalten des Pferdes. Der Mensch lernt, präzise und deutlich Signale zu setzen und auf die Reaktionen des Pferdes zu achten.
- Respekt und Vertrauen: Bei dieser Methode geht es nicht um Gehorsam durch Zwang oder Druck, sondern um das Erzeugen einer respektvollen und vertrauensvollen Partnerschaft. Pferde reagieren oft aus Angst oder Unsicherheit, wenn sie sich bedroht fühlen. Durch eine ruhige und geduldige Herangehensweise wird das Vertrauen des Pferdes gewonnen, was zu einer tieferen Verbindung und effektiveren Zusammenarbeit führt.
- Der natürliche Instinkt des Pferdes: Pferde haben, wie viele Tiere, angeborene Instinkte, die ihr Verhalten steuern. Sie sind Fluchttiere und reagieren schnell auf bedrohliche Situationen. Ein Natural Horsemanship-Trainer versteht diese Instinkte und passt seine Handlungen entsprechend an, um das Pferd nicht zu ängstigen oder zu überfordern. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von sanften, aber konsequenten Bewegungen, um das Pferd zu lenken, ohne es zu erschrecken.
- Gegenseitiger Respekt und Zusammenarbeit: Statt das Pferd als bloßes „Arbeitstier“ zu sehen, wird es als Partner betrachtet. In dieser Partnerschaft wird die Kommunikation auf Augenhöhe geführt, wobei der Mensch auf die Bedürfnisse des Pferdes achtet und das Pferd in den Lernprozess einbezogen wird. Das Pferd wird nicht „gezügelt“ oder „manipuliert“, sondern es wird dazu ermutigt, freiwillig mitzuarbeiten.
- Feinfühligkeit und Geduld: Eine der wesentlichen Eigenschaften von Natural Horsemanship ist Geduld. Pferde benötigen Zeit, um neue Lektionen zu lernen und auf neue Situationen zu reagieren. Durch feine und graduelle Hinweise wird das Pferd zu einer Verhaltensänderung geführt, ohne dass es zu Überforderung oder Frustration kommt.
Techniken des Natural Horsemanship
Die Techniken variieren je nach Trainer, beinhalten jedoch oft ähnliche Grundprinzipien. Einige der bekanntesten Methoden und Techniken sind:
- Join-Up (Monty Roberts): Diese Methode nutzt das natürliche Herdentriebverhalten von Pferden, um das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen. Dabei wird der Mensch als „Anführer“ auf eine sehr subtile und respektvolle Weise dargestellt, sodass das Pferd freiwillig in den „inneren Kreis“ des Menschen eintritt.
- Parelli Natural Horsemanship (Pat Parelli): Eine der bekanntesten Methoden weltweit, die auf der Philosophie basiert, dass der Mensch die Körpersprache eines Pferdes verstehen und korrekt darauf reagieren muss. Es gibt spezielle „Levels“ und Übungen, die Schritt für Schritt das Vertrauen und die Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd aufbauen.
- Clinton Anderson’s Downunder Horsemanship: Diese Methode basiert auf einer klaren und konsequenten Kommunikation, wobei der Trainer dem Pferd beibringt, auf verschiedene „Signale“ zu reagieren. Es wird besonders viel Wert auf das Timing und die Körpersprache gelegt, um Missverständnisse zu vermeiden.
Vorteile des Natural Horsemanship
- Vertrauensvolle Beziehung: Die Grundlage jeder erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd ist Vertrauen. Natural Horsemanship fördert eine tiefere, emotionalere Bindung, die auch die Arbeit mit dem Pferd im Alltag erleichtert.
- Stressfreie Ausbildung: Im Vergleich zu traditionellen Methoden ist Natural Horsemanship weniger stressig für das Pferd, da Zwang und Angst weitestgehend vermieden werden. Pferde lernen in einem sicheren, respektvollen Umfeld und zeigen häufig schneller Fortschritte.
- Förderung der natürlichen Bewegungsweise: Diese Methode respektiert die natürlichen Instinkte und Bewegungen des Pferdes und fördert eine gesunde, ausgewogene Entwicklung des Pferdekörpers, was wiederum Verletzungen vorbeugt.
- Langfristige Effektivität: Die Prinzipien von Natural Horsemanship legen den Grundstein für eine langfristig stabile und gesunde Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd, die über den reinen Trainingsprozess hinausgeht. Pferde, die nach diesen Prinzipien ausgebildet werden, sind in der Regel motivierter und aufgeschlossener für die Arbeit mit Menschen.
Fazit
Natural Horsemanship ist eine zutiefst respektvolle und einfühlsame Methode, die darauf abzielt, das Pferd als Partner und nicht als Werkzeug zu sehen. Durch das Verständnis für die natürlichen Instinkte und die Körpersprache der Tiere wird eine vertrauensvolle, harmonische Beziehung aufgebaut. Diese Herangehensweise hat nicht nur das Potenzial, die Ausbildung von Pferden zu revolutionieren, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen ihre Beziehung zu diesen wunderbaren Tieren verstehen und pflegen.